Grauburgunder

Weiße Sorten :: Grauburgunder

  • Allgemeines: Der Grauburgunder oder synonym "Ruländer" ist aus einer Mutation des Spätburgunders entstanden. Im Jahr 1711 entdeckte der Speyerer Kaufmann Johann Seger Ruland, die Sorte in einem verwilderten Weinberg und kultivierte sie. International wird sie als Pinot Gris, Pinot Grigio oder auch als Tokajer bezeichnet. Weltweit werden ca. 15.000 ha Grauburgunder angebaut, davon 4.450 ha in Deutschland. Der größte Anteil davon steht in Baden (1.640 ha), Rheinhessen (1.150 ha), in der Pfalz werden (1.050 ha) angebaut.
  • Traube: Von der grauen bis violetten Färbung der Beerenhaut leitet sich der Sortennamen ab. Mittelgroße, walzenförmige und dichtbeerige Trauben mit runder bis länglicher Beerenform sind charakteristisch. In der kompakten Traubenstruktur einiger klassischer Klone, liegt ein höheres Risiko für Botrytis und Sekundärfäulnis wie Essig und Penicillium begründet. Dies nahmen die Rebveredler und Züchter zum Anlass, in Richtung locker- und gemischtbeerige Klone zu arbeiten. Das Ertragssniveau bei mittlerer Wuchskraft reicht vom ertragsmoderaten Premium- und Mittelsegment bis zu höheren Erträgen für die Basisqualitäten. In vielen Jahrgängen ist die Erntereife etwa eine Woche vor dem Weißburgunder erreicht.
  • Wein: Zieht man als Referenz den Pinot Grigio-Typ heran, können bei einer Zuckerreife bis 90°Oe leichte, spritzige, schlanke und fruchtige Weine erzielt werden. Bei höherer Reife gehen die Weine in Richtung kräftiger, gehaltvoller Burgundertypen mit milder Säure und Aromen nach Ananas, Walnüssen, Trockenobst und Rosinen. In passenden Jahrgängen werden Dessertweine, wie edelsüsse Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen vinifiziert.
  • Anbauempfehlung: Die Sorte bevorzugt gut durchlüftete Lagen auf tiefgründigen und auch kalkhaltigen Böden. Die Verrieselungsneigung ist bei klassischen Klonen gering. Neuere Selektionen neigen in der Blüte witterungsabhängig zu Verrieselungen und damit zur lockerbeerigen Struktur.
Klassische Klone, hoher Ertrag, Kompakt
Klassische Klone, mittlerer Ertrag, kompakt

Weitere Klone:

  • Gm 112
  • Gm 2-15, Gm 2-16, Gm 2-21, Gm 2-26
  • Gm 26
Aufgelockerte Klone, hoher Ertrag
Mischbeerige Klone, mittlerer Ertrag

Weitere Klone:

  • Gm 27
  • INRA 457
  • Fr 2002, Fr 2008
Mischbeerige Klone, niedriger Ertrag

Weitere Klone:

  • Gm 27
  • INRA 457
  • Fr 2002, Fr 2008