Zweigelt

Rote Sorten :: Zweigelt

  • Allgemeines: Österreichs rote Paradesorte führte Fritz Zweigelt 1922 in Klosterneuburg aus den beiden autochthonen Sorten Blaufränkisch (Lemberger) x St. Laurent zusammen. Sie ist als Synonym auch unter "Blauer Zweigelt", "Rotburger" oder "Zweigeltrebe" bekannt und nach dem Grünen Veltliner die zweitwichtigste Rebsorte im Nachbarland. Die Winzer um den Neusiedler See (ca. 1.500 ha) und im Weinviertel (ca. 1.700 ha) vertreten die Sorte stark im Weinanbau und verhelfen ihr zu einem Flächenanteil von ca. 14%, was in etwa 6.600 ha entspricht. Ausserhalb Österreichs findet man Zweigelt in geringerem Umfang in Ungarn, Tschechien und Slowakei.
  • Traube: Die mittel bis großen Trauben zeigen sich oft geschultert und dicht gepackt. Die saftigen hartschaligen Beeren sind typischerweise mittelgroß und oval geformt.
  • Wein: Die Weine werden in der Nase durch Weichselfrucht, etwas Hagebuttenkonfit, Vanille beschrieben und erinnern an Waldboden. Am Gaumen zeigen sich die Weine kräftig mit dunkelbeerigen Anklängen und mineralischem Nachhall. In seiner Farbe, Aromatik und dezenten Gerbstoffen steht er dem St. Laurent nahe.
  • Anbauempfehlung: Die Sorte hat keine besonderen Ansprüche an Lage oder Boden. Sie ist robust gegen Pilzkrankheiten. Gut durchlüftete Lagen und tiefgründige Böden kommen dem frühreifenden und botrytisanfälligen Zweigelt entgegen. Der starke Wuchs und ungleichmäßige Reife am Stock macht eine Regulierung in der Laubwand und im Ertrag erforderlich. Abhängig vom Standort und der Jahrgangswitterung berichten Winzer vom Auftreten der Traubenwelke, die als "Zweigeltkrankheit" bekannt ist.

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